Gottesdienste in Hilders & Geisa zum Abschluss des Chorprojekts „Quelle des Lebens“

Gastbeitrag von Susanna Leubecher

Wasser so weit das Auge reicht. Das ist keine Nachricht aus aktuell regenreichen Gebieten, sondern Inhalt dessen, was das Chorprojekt „Quelle des Lebens“ ausgemacht hat: Innerhalb von drei Proben hatten 80 Sängerinnen und Sänger der Region ein Programm erarbeitet, das sich der positiven Seite des Wassers sowie dessen Symbolik widmete.

Mit dem Ergebnis der Proben wurden am vergangenen Wochenende zwei Gottesdienste in Hilders und Geisa gestaltet. Und auch das Thema der biblischen Gottesdiensttexte war von Wasser geprägt: Der Wettersturm im Leben des Ijob (Buch Ijob, Kapitel 38, Verse 1 und 8 bis 11) und die Stillung des Sturmes auf dem See Genezareth durch Jesus (Markusevangelium, Kapitel 4, Verse 35 bis 41).

Pfarrer Martin Lerg entfaltete in Geisa die Bedeutung der biblischen Texte für die Stadt selbst, die an ihren Brandtag von 1858 erinnerte. Ähnlich der Situation Ijobs und der Jünger auf dem schwankenden Boot befänden sich Menschen auch heute in Gefahren des Lebens. Der Blick auf Jesus und das Vertrauen in Gott könne helfen, diese zu überstehen.

Prof. Dr. Christoph Gregor Müller stellte seiner Predigt in Hilders echtes Quellwasser der Ulster voran. Dieses stünde nicht nur für Erfrischung, sondern auch für den Zusammenhalt des Chorprojekts, das Menschen des Ulstertales (und darüber hinaus) zusammenbrächte, um wiederum in zwei an der Ulster gelegenen Orten Gottesdienste zu feiern.

Anschließend ging Müller auf Bilder von Wasser im Leben und auch in der Bibel ein. Neben Durst und Wachstum gehörte dazu auch die Gabe des Vertrauens, die man schöpfen könnte. In einer Trias des Selbstvertrauens, des Vertrauens zueinander und des Gottvertrauens nahm er Bezug auf die biblischen Texte des Sonntags, innerhalb derer besonders sichtbar würde, im Vertrauen Halt und Stärkung zu finden. Abschließend rief er dazu auf, so zu leben, dass „Menschen Vertrauen schöpfen und haben und dadurch gestärkt werden“.

Mit spritzigen Songs, fließenden Balladen, flüssigen Kanons und mitreißendem Liedgut hatte Thomas Nüdling, Leiter der erfolgreichen Chorprojekte von „Der Chor“, ein buntes Programm zusammengestellt, das sich inhaltlich wie biblisch-theologisch mit Wasser beschäftigte. Unterstützt wurde er dabei von einer Band mit Ute Krönung und Josephine Besse an den Saxophonen, Klaus Schenk am Schlagwerk und Nüdling selbst am Piano.

Der Hymnus „Unsre Quelle bist du“ (Thomas Berning / Markus Gotthardt) transferierte das biblische Bild der Quelle wunderbar in die heutige Zeit. Die Kombination mit Versen aus Psalm 36, dessen Vers 10 dem Projekt seinen Titel gab, verlieh besondere Tiefe.

Die Ballade „Let all who thirst “ (Dan Schutte) ging mit ihrer sinnigen Melodik und Harmonik wunderbar zu Herzen. Gemeinsam mit der Gemeinde wurde das Lied „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“ (Anne Quigley / Eugen Eckert) gesungen: Der Chor nahm sich der Strophen, die Gemeinde des Refrains an.

Und das erfrischende „Glory, Glory, Halleluja“, das Thomas Nüdling eigens für das Projekt arrangiert hatte, ließ den Besuchern die Freude beim Hören sichtlich anmerken.

Mechthild Behringer, die zum ersten Mal bei einem Projekt von „Der Chor“ mitgemacht hatte, bilanziert: „Thomas Nüdling gestaltet die Chorproben nicht nur effektiv, sondern vor allem amüsant.“ Und ihr Mann Henning ergänzt:

„So ein Programm in nur drei Proben zu erarbeiten, ist beeindruckend.“ Beide wollen beim nächsten Mal wieder mit dabei sein, wenn im Januar 2025 das neue Projekt „Wer’s glaubt …“ startet.

Am Schluss der Gottesdienste stand der traditionelle Segen von Josef Schäfer, den Chor, Band und Liturgen gemeinsam spendeten. Langer und herzlicher Applaus der Gemeinden dankte für die wunderbare Musik.